Ein externer Informationssicherheitsbeauftragter (ISB) nimmt eine Vielzahl an Aufgaben wahr, die darauf ausgerichtet sind, die Informationssicherheit eines Unternehmens systematisch, wirksam und kontinuierlich zu verbessern. Seine Hauptaufgabe besteht darin, das Unternehmen bei der Einführung, Umsetzung und Weiterentwicklung eines Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS) zu unterstützen und die Erfüllung relevanter gesetzlicher und normativer Anforderungen sicherzustellen.
Zentral ist dabei die Erstellung und Pflege eines ISMS nach ISO 27001 oder anderen Standards. Dazu zählt unter anderem die Definition von Informationssicherheitszielen, die Durchführung von Risikoanalysen, die Ableitung und Priorisierung von Schutzmaßnahmen sowie das Etablieren eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses. Der externe ISB analysiert vorhandene Strukturen und Systeme, identifiziert Schwachstellen und unterbreitet praxisorientierte Handlungsempfehlungen.
Eine weitere Schlüsselrolle besteht in der Erstellung, Pflege und Prüfung von Sicherheitsrichtlinien, -leitlinien und -prozessen. Diese Dokumente sind essenziell für ein funktionierendes ISMS und müssen sowohl regulatorischen als auch betrieblichen Anforderungen entsprechen. Der ISB stellt sicher, dass diese Vorgaben verstanden, eingeführt und in den Unternehmensalltag integriert werden.
Der externe ISB wirkt außerdem als Schnittstelle zwischen Geschäftsführung, IT-Abteilung, Datenschutz, Fachbereichen und ggf. externen Prüfern oder Auditoren. Er sorgt für die transparente Kommunikation von Sicherheitsrisiken und -maßnahmen und schafft so eine fundierte Entscheidungsbasis auf Managementebene. Auch die Unterstützung bei der Vorbereitung und Begleitung von Audits (z. B. ISO 27001-Zertifizierungen) fällt in seinen Aufgabenbereich.
Ein weiterer Fokus liegt auf der Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeitenden. Der externe ISB initiiert Awareness-Maßnahmen, plant Schulungen und trägt so zur Verankerung einer Sicherheitskultur bei. Denn Informationssicherheit ist nicht nur eine technische, sondern vor allem eine organisationale und menschliche Herausforderung.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Rolle im Bereich Incident Management: Der ISB unterstützt bei der Einführung von Meldeprozessen, wirkt bei der Bewertung von Sicherheitsvorfällen mit und hilft, Lessons Learned in Maßnahmen zu überführen. Bei Bedarf koordiniert er auch externe IT-Forensiker oder rechtliche Berater.
Ein externer ISB bringt meist umfangreiche Erfahrung aus verschiedenen Branchen und Projekten mit. Dadurch kann er Best Practices einbringen, zielgerichtet beraten und pragmatische Lösungen vorschlagen, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmt sind. Seine unabhängige Sichtweise ermöglicht es, Betriebsblindheit zu vermeiden und kritische Risiken objektiv zu bewerten.
Zusammengefasst übernimmt ein externer ISB nicht nur eine Kontrollfunktion, sondern agiert als aktiver Impulsgeber, Projektbegleiter und Berater. Er hilft Unternehmen, Informationssicherheit strukturiert, wirtschaftlich sinnvoll und wirksam umzusetzen und gleichzeitig den steigenden rechtlichen, normativen und marktwirtschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden.